Passend zur Jahreszeit – gibt es heute diverse Infos zu den interessanten Almabtrieben! Viel Freude beim Lesen!
Gegen Ende September im Jahreskreis werden die Almkühe zu Tal getrieben. Der Almabtrieb wird zeitlich durch das Ausbleiben des Graswachstums oder Kälteeinbrüche bestimmt und liegt regional unterschiedlich zwischen Mitte September und Mitte Oktober.
Mehr als 2.100 Almen zwischen Kaisergebirge und Arlberg, zwischen Lienzer Dolomiten und Karwendel bieten in den Sommermonaten Platz für rund 110.000 Rinder, über 70.000 Schafe, gut 5.500 Ziegen und 2.000 Pferde.
Wenn die Tiere nach zirka vier Monaten bei den traditionellen Almabtrieben in die Dörfer zurückkehren, ist das jedes Mal ein buntes Fest, das Gäste und Einheimische gemeinsam feiern. Zum Dank für die unfallfreie Zeit am Berg werden die Tiere bei der Heimkehr prächtig geschmückt mit Blumen, Glocken und Schellriemen. Mehr als 40 größere und zahlreiche kleinere Almabtriebe finden in Tirol statt. Die gelungene Heimkehr des Almviehs und der Senner ist jedes Jahr aufs Neue ein Fest für alle Sinne!
Beim Almabtrieb können die Gäste die geschmückten Tiere ab 12.00 bewundern und bei einem Volksfest auf dem Dorfplatz feiern. Dieses beginnt bereits am Vormittag, meistens um 10.30 Uhr. Musikkapellen führen den schönen Festzug an. Traditionelle Handwerksarbeiten werden an Marktständen angeboten. Außerdem gibt es ein buntes Unterhaltungsprogramm für Jung und Alt. Mit dem Tiroler Brauchtum verbunden ist die Tiroler Küche: Landestypische Spezialitäten wie beispielsweise Kiachl und Blattl mit Kraut werden nach alter Rezeptur von Bäuerinnen zubereitet. An den Marktständen gibt es nicht nur Krapfen, sondern auch frische Milch, Almkäse, Bauernspeck und frischgebackenes Brot dazu.
Die festlich „aufgeboschten“ Kühe, als Symbol und Dank für einen unfallfreien Sommer auf der Alm, werden von den Sennern von den Almen bis ins Tal in die heimatlichen Ställe getrieben.
Ist der Almsommer für Mensch und Tier ohne tödliche Unfälle verlaufen, werden in vielen Gegenden die Herden für den Abtrieb kunstvoll geschmückt und der Almabtrieb mit Musik- und Tanzveranstaltungen verbunden. Diese Feste bildeten früher im September oder Oktober den Abschluss des Almlebens. Für den Kopfschmuck der Tiere wird traditionell der Almrausch, die Latschenkiefer, die Silberdistel und Seidenblumen verwendet. Eine besondere Rolle spielt dabei die Kranzkuh, die traditionell die Herde auf ihrem Weg in die heimischen Ställe anführt. Sie erhält einen ungewöhnlich großen Kopfschmuck, der aufwändig aus Zweigen, Blumen, Gräsern und Bändern in Form einer Krone geflochten wird. Meist zeigt der Kranz ein Kreuz. Hier wird um den Schutz des Himmels gebeten. Spiegel und Glocken dienen zur Abwehr böser Geister.