Wer liebt es nicht – das klassische Gipfelkreuz-Foto?
Das herrliche Gefühl, das man verspürt nach einem mehr oder weniger anstrengenden Aufstieg zum Gipfel eines Berges. Stolz posieren wir vor dem GIPFELKREUZ um ein schönes Gipfelfoto mit der Kamera einzufangen.
Als Austriaguide war es mein persönlicher Ehrgeiz einmal
am Großglockner zu stehen!
„Großglocknergipfelsieg“ – ein unbeschreibliches Gefühl!
Ich habe es geschafft! „Top of Austria“ bezwungen!
Gänsehautfeeling pur! Ein unvergesslicher Tag – 28.9.2014!
Ein Gefühlszustand, den R. Fendrich, der beliebte Austropopmusiker treffend mit dem Lied „I am from Austria“ perfekt beschrieb.
Das 1. Großglocknergipfelkreuz wurde am Folgetag der Erstbesteigung 28.7.1800 aufgestellt. Anlässlich der Silberhochzeit von Kaiser Franz Josef und Kaiserin Sissi widmete der Alpenclub ein neues eisernes Kreuz diesem ehrwürdigen Anlass. Das Kreuz wurde von Kalser Bergführern am 2.10.1880 aufgestellt. Es ist 3m hoch und 300 kg schwer.
Hast du dir auch schon mal die Frage gestellt seit wann es Gipfelkreuze am Berg gibt?
Das 1. Gipfelkreuz
Stell‘ dir vor! Bereits vor über 500 Jahren, genau am 28.6.1492, wurde das 1. Gipfelkreuz bzw. die ersten drei Kreuze in den Fels gesetzt!
Wo? — Am Mont Aguille in Frankreich.
Folgendes ereignete sich:
Der 2087 m hohe Mont Aiguille in den Vercors-Alpen zwischen Grenoble und Sisteron fällt insbesondere durch seine besondere Form auf. Es ist ein Plateauberg und gleicht einer dominanten Felsburg. Der Gipfel besteht aus einer mehrere Fußballfelder großen länglichen und flachen Wiese. Sie wird umrahmt von bis zu 300 Meter hohen Felswänden. Für die Menschen der früheren Jahrhunderte war dieser reine Kletterberg daher „unbesteigbar“ und wurde deshalb auch „Mont Inaccessibilis“ genannt.
Genau das, nämlich diese „Unersteiglichkeit“ und die originelle Form veranlassten den französischen König Karl VIII, der Freundliche, im Jahr 1492 – Kolumbus entdeckt gerade Amerika – seine Besteigung zu beauftragen. Als Monarch alter Schule mussten sich in seinem Königreich auch „unbesteigbare“ Gebilde seinem Willen unterwerfen und so bekam der königliche Söldnerführer Antoine de Ville den Befehl für seinen König diesen Berg zu besteigen. De Ville war einer der damaligen Experten für die Eroberung von hohen Wehrtürmen mittels Leitern. Genau das qualifizierte ihn mit dieser Methode die 300 m hohen Felswände des Mont Aiguille anzugehen. Zirka zwei Jahre wurde die Besteigung geplant. Im Juni 1492 startete dann diese ungewöhnliche Expedition. Mit Leitern, Seilen und Eisenhaken wurde in der Westflanke innerhalb von zwei Tagen ein Weg über Kaminsysteme gefunden. Zusammen mit mehr als zehn Begleitern, darunter zwei Priester, 1 Notar und 1 Schmied wurde dem Berg der Status der Unbesteigbarkeit genommen. Nach dem Gipfelsieg am 28.6.1492 blieb die Expeditionsgesellschaft ganze sechs Tage auf dem Gipfel. Während des sechstägigen Gipfelaufenthalts ließen sich die Erstbesteiger vom einfachen Volk vom Tal aus huldigen. Antoine de Ville beschrieb in einem Brief den Gipfelsieg folgendermaßen:
„Wir erreichten den Gipfel am 26.6.1492 und bauten dort eine Hütte. Die Tour war „sackschwer“! Es ist der fürchterlichste und grauenerregendste Weg, den ich oder ein Mitglied unserer Gesellschaft je beschritten…… aber der Gipfel ist der herrlichste Ort, den man sich denken kann. Ich habe ihn (den Berg) getauft im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und im Namen von Saint-Charlemagne, dem König zu Ehren. Ich habe hier auch eine Messe lesen und an den Ecken der Gipfelfläche drei große Kreuze errichten lassen. «
Der Mont Aiguille erreichte dadurch alpinhistorische Bedeutung. Denn diese frühe Erstbesteigung des schwierigen Berges zählt zu den Geburtsstunden des Alpinismus!
Das erste gläserne Gipfelkreuz der Welt
Im Salzburger Tennengebirge auf der Schartwand (2339m) steht seit 28.4.2010 das erste gläserne Gipfelkreuz der Welt!
Wie kam es zur Idee eines gläsernen Gipfelkreuzes?
Der Initiator Roland Steiner, Salzburger Alpinist, regte dieses Vorhaben an, weil Glas als Edelform des Urbausteins Quarz, der Urbaustein der Gebirge an sich ist. Glas stellt somit ein logisches Material für ein Gipfelkreuz dar.
Der Wagrainer Glasverarbeiter und Alpinist Gaspelmair Josef besitzt eines der wenigen Unternehmen weltweit, die eine derartige Bearbeitung durchführen können. Gaspelmair sponserte zusammen mit Walter Enthammer und Initiator Steiner Roland dieses ehrenwerte Projekt. Es ist ein Gedenkkreuz für alle, die in den Salzburger Bergen umgekommen sind. Die Schartwand stand dadurch im Interesse vieler Medien und erlangte einen großen Bekanntheitsgrad in Europa.
Im Jänner 2017 fand ein Tourengeher dieses markante und einzigartige Gipfelkreuz beschädigt am Boden liegend vor. Es konnte nicht eindeutig geklärt werden, ob dieser Vorfall ein Vandalenakt war bzw. durch Einwirkung von starkem Unwetter ausgelöst wurde.
Nach fast 2 Jahren, im Oktober 2018, gelang es Dank von Sponsoren,
ein zweites, robusteres Glaskreuz herzustellen. Dieses wurde erneut auf den Gipfel geflogen. Das neue gläserne Gipfelkreuz wurde wiederum im Werk der Firma Glas Gasperlmair GmbH in Wagrain produziert und noch stabiler gemacht.
Technische Daten:
- Das neue Glaskreuz besteht aus drei Scheiben mit je 12 mm und hat eine Gesamtstärke von 3,8 cm
- Das Kreuz selbst ist 2,5m hoch und 1,4 m breit. Das Gesamtgewicht des gläsernen Gipfelkreuz beträgt rd. 250 kg.
- Das gläserne Gipfelkreuz (alt wie neu) ist statisch für Windgeschwindig-keiten bis rund 300 km/h und Temperaturen unter minus 75 Grad ausgelegt
Das höchste, komplett begehbare Gipfelkreuz der Welt – das Jakobskreuz
Auf der Buchensteinwand, dem schönsten Aussichtsberg im Pillerseetal ( Tirol) steht ein monumentales Gipfelkreuz. Es ist das höchste, komplett begehbare Gipfelkreuz der Welt. Das Kreuz ist nur wenige Zentimeter kleiner als die Christusstatue in Rio deJaneiro. Die Idee zu diesem Bauwerk hatte der Touristiker Toni Wurzrainer aus Kirchberg bei seiner Pilgerwanderung am Jakobsweg im Jahr 2003.
Das Jakobskreuz ist für Besucher des Pillerseetals ein unübersehbares architektonisches Monument. Es thront auf der Spitze der Buchensteinwand (1.456 Meter).Seine Aussichtsplattform mit Panoramablick befindet sich auf knapp über 29 Metern Höhe und bietet grandiose Ausblicke auf die Gipfel der Loferer und Leoganger Steinberge, auf den Wildseeloder und das Kitzbüheler Horn sowie den Wilden Kaiser.
In den vier Kreuzarmen befinden sich beheizbare Aussichts- und Ausstellungsräume, die auch für Seminare oder Hochzeiten gemietet werden können. Auf ihren Dächern gibt es noch einmal vier Aussichtsplattformen, die mit Hilfe eines Aufzugs auch für Rollstuhlfahrer erreichbar sind.
In 21 Metern Höhe oder 124 Stufen bergwärts sind die vier begehbaren Arme des Kreuzes. Die Räume mit jeweils 30 Quadratmetern können gebucht werden. Mutige können dann auch noch auf die Plattform auf 29 Meter hochgehen. Laut Sicherheitskonzept dürfen Hundert Besucher dürfen laut Sicherheitskonzept gleichzeitig in das Kreuz.
„Das ist ein neues Wahrzeichen für Tirol“, sagt Wurzrainer und Aufsichtsratvorsitzender der Bergbahn Pillersee Paul Günther ergänzt: „Wir werden der Herrgottswinkel von Tirol.“
Es ist ein Ausflugsziel mit atemberaubender Aussicht und es ist ein besonderer „Kraftplatz“!
Die 4 Grundpfeiler des Jakobskreuzes stehen auf 4 Säulen:
- Ausflugsziel – fantastische Aussicht – Kraftplatz
- Pilgerziel – Ort für religiöse und besinnliche Veranstaltungen
- Denkplatz – Ort für innovative Seminare, Workshops usw.
- Ort für besondere Veranstaltungen: Vernissagen, Ausstellungen, Hochzeiten
Technische Daten des Kreuzes:
Standort auf 1.456 m Seehöhe am Gipfel der Buchensteinwand
Jakobskreuz – Höhe: 29,60 m
Personenaufzug für 10 Personen
Aussichts- und Ausstellungsräume
mit ca. 30 m² in ca. 19 m Höhe
Aussichtsplattformen über den Räumen in ca. 22 m Höhe
1 Panorama-Aussichtsplattform
auf der höchsten Ebene des Kreuzes in ca. 28 m Höhe
Das Jakobskreuz ist vielseitig verwendbar als:
Wechselnde Ausstellungen und Programme werden das Kreuz immer wieder mit neuen Inhalten beleben.
- 4 Seminarräume mit über 30 m² – auch zu mieten
- Alle Räume sind beheizbar
- 5 Aussichtsplattformen in alle Himmelsrichtungen
- Räume und Aussichtsplattformen können individuell gemietet werden
- Private Veranstaltungen sind möglich
3 ansprechende Wanderwege von verschiedenen Orten führen zum Jakobskreuz
- Wanderweg von St.Jakob im Haus
- Wanderweg von Hochfilzen aus
- Wanderweg von Fieberbrunn aus
Weitere Infos unter:
https://www.kitzbueheler-alpen.com/de/pillerseetal/sommer/jakobskreuz-buchensteinwand.html